Freitag, 18. Juli 2014

Absturz von Flug MH17 in der Ostukraine: Vorsicht, Vorsicht! Das Spekulationskarussell dreht sich wieder!



Wurde Flug MH17 der Malaysia Airlines, mit 298 Personen an Bord, auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen?
Korrekte Antwort: Die Absturzursache ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungeklärt. Es gibt lediglich erste Hinweise und Hypothesen, alles weitere ist definitiv Spekulation.
Die US-Geheimdienste und das Pentagon sind sich jedoch bereits sehr sicher, dass das Flugzeug von ostukrain-ischen Separatisten abgeschossen wurde. (1) Zumindest scheinen sie Wert darauf zu legen, diesen Eindruck in den Medien zu verbreiten. (2) (3)
Gerade das müsste jedoch eigentlich bei jedem die roten Alarmleuchten aufleuchten lassen, angesichts des Wissens, dass
1. die Ukraine-Krise von Beginn an ein Schlachtfeld von Spekulationen, Falschmeldungen bzw. Desinformation gewesen ist,
2. es nicht die Aufgabe von Geheimdiensten ist, die Öffentlichkeit mit objektiven Informationen zu versorgen, sondern ihre jeweiligen Regierungen mit Informationen dabei zu unterstützen, ihre jeweiligen politischen Ziele zu verfolgen. Desinformation gehört indes zu den Aufgaben der Geheimdienste.
Der letzte Punkt müsste aufgrund des NSA-Skandals und der jüngsten Spionage-Affäre ganz besonders auch den Deutschen inzwischen vollkommen klar geworden sein. Oder ist das schon wieder aus unserem Kurzeitge-dächtnis gelöscht worden? Nochmals: An die Öffentlichkeit gegebene Informationen von Geheimdiensten sind, so muss die Folgerung lauten, stets mit äußerster Vorsicht zu genießen!
Das gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Ukraine und insofern auch mit dem aktuellen Flugzeugabsturz. Denn spätestens seit Beginn der Ukraine-Krise haben die USA ihren alten Lieblingsfeind Russland neu für sich entdeckt. Der politisch und nicht zuletzt insbesondere auch geopolitisch motivierte Schlagabtausch zwischen den Regierungen in Washington und Moskau ist seitdem in vollem Gange. Insofern ist es nicht auszuschließen, sondern eher wahrscheinlich, dass der tragische Absturz von beiden Seiten für diese Zwecke instrumentalisiert wird. Das Schlachtfeld dafür sind die Medien. Alle Informationen, Spekulationen und Schuldzuweisungen müssen auch aus diesem Blickwinkel bewertet werden.
Es kommt hinzu, dass sich in der Ukraine-Krise
3. gerade die Medien nicht mit Ruhm bekleckert haben. Die Berichterstattung selbst ansonsten seriöser Blätter und Sender war viel zu oft nicht an den Fakten orientiert, sondern hatte stattdessen den Schwerpunkt auf die Aufstellung ungesicherter Mutmaßungen gesetzt.
Im Zusammenhang mit dem Absturz des Fluges MH17 der Malaysia Airlines scheint sich das gegenwärtig zu wiederholen. Die Abschuss-These steht im Mittelpunkt der Berichte.
Ein weiterer wichtiger Punkt rät zur Vorsicht im Zusammenhang mit der Frage der Absturzursache von Flug MH17 in der Ostukraine:
4. Erst Anfang März verschwand ein Passagierflugzeug der Malaysia Airlines (Flug MH370) auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord über dem Golf von Thailand ohne vorheriges Notsignal spurlos von den Radarschirmen. (4) Es wird im Meer immer noch nach diesem Flugzeug gesucht, das offiziell als abgestürzt gilt. Die Absturzursache ist ungeklärt. (5) Das Flugzeug befand sich wie Flug MH17 auf Reisehöhe. Vor allem handelt es sich in beiden Fällen um gleichen Flugzeugtyp: die Boeing 777-200EN. Und in beiden Fällen hatten die Piloten offensichtlich keine Gelegenheit, ein Notsignal abzusetzen.
Vor diesem Hintergrund ist, solange es keine gesicherten Informationen über die Absturzursache gibt, die Basis-Hypothese eines möglichen technischen Defekts als Ursache für den erneuten Absturz mindestens ebenso plausibel wie die eines Abschusses.

9 Kommentare:

  1. Was sagen uns die Spuren beim Absturz u. am Absturzort?

    Wenn einen große Boeing in 10 000 m Höhe abgeschossen wird, hätten sich die Teile über eine große Fläche am Erdboden verteilt. Aber die Absturzfläche ist relativ klein. Die beiden Triebwerke liegen sehr dicht beieinander - daneben Teile der Tragfläche.
    Das ganze Areal ist leicht überschaubar und strukturell eng begrenzt.

    In einem Video stürzt die Maschine in einem flachen Winkel mit einer schwarzen Rauchfahne hinter sich herziehend ab,und explodiert am Boden in einem Feuerball.

    Das alles spricht gegen einen Volltreffer Abschuß in großer Höhe.

    Wenn es eine Flugabwehrrakete gewesen sein sollte, hätte man auf den diversen Videos auch den typischen Reketenschweif sehen müssen. Diese Überschallraketen hinterlassen immer ein Schweif. Vergleiche Raketenabwehr-videos von israelischen Abwehrraketen. Sind ja im Moment viele im Netz zu sehen.
    Auf keinem der MH 17 - Videos ist aber etwas davon zu sehen, und auch kein Augenzeuge berichtet von solch einer Raketenspur am Himmel. 10000 m ist ein langer Weg. Auch eine Überschallrakete braucht da eine wahrnehmbare Zeit.

    Die Maschine ist abgestürzt, aber nicht aufgrund eines Raketenbeschusses in großer Höhe. - Weder mit einer Bodenluftrakete noch mit einer von einem Flugzeug abgefeuerten Luftluftrakete. Jetzt bleibt die Frage, was war es dann? Nun, der übrigen Möglichkeiten gibt es viele.

    Der Flugschreiber wird, sofern man ihn findet, mehr verraten können.

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    1. Hallo Anonym,

      vielen Dank für die Hinweise. Wie ein Einschlag einer Rakete genau wirkt, damit kenne ich mch nicht aus. Aber Ihre Argumentation halte ich für schlüssig.

      Ich habe im Übrigen nur ein Video gesehen und zwar das von der Absturzstelle. Soweit man es erkennen konnte, lag dort mehr oder weniger alles in einem überschaubaren Areal.

      Viele Grüße
      SLE

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  2. Zitat: Wenn einen große Boeing in 10 000 m Höhe abgeschossen wird, hätten sich die Teile über eine große Fläche am Erdboden verteilt. Aber die Absturzfläche ist relativ klein.

    Wenn wie berichtet die Trümmer über 15 km verstreut liegen, finde ich das nicht als kleine Absturzfläche. Selbst ein Stein würde mindestens 45 Sekunden brauchen, um aus 10 000 Meter Höhe zum Boden zu fallen. Dass die Piloten keine Nachricht in dieser Zeit abgesetzt haben deutet darauf hin, dass es in 10 000 Meter Höhe ein Ereignis gegeben hat, nachdem die Piloten nichts mehr tun konnten....

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    1. Hallo Anonym,

      ich selbst habe keine Information, wie weit verstreut die Trümmer liegen. Aber der Großteil scheint, wenn man sich dieses Video anschaut, sehr dicht beieinander zu liegen:

      http://media.tagesschau.de/video/2014/0717/TV-20140717-2005-0801.webl.h264.mp4

      Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen.

      Viele Grüße
      SLE

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  3. auf allen Videos sieht man dass die Maschine erst am Boden in Flammen aufgegangen ist. Da ist auf keinem Video eine Rauchspur - von vom Himmel fallenden - brennenden Trümmern zu sehen.
    Wenn ein derartiges Flugzeug in 10000er Höhe bei 900Kmh von einer Rakete getroffen wird, führt das zu strukturellem Totalversagen - d.h das Flugzeug zerbricht komplett - der auslaufende Treibstoff in den noch fast vollen Tanks entzündet sich.
    und es würden viele brennende Wrackteile deutlich sichtbar vom Himmel fallen.
    All das gibt es hier nicht!
    Das Flugzeug hat nicht gebrannt und war auch ziemlich am Stück - so wie die Trümmer verteilt sind.
    Raketentreffer?? Das Schadensbild passt aber sowas von überhaupt nicht dazu
    Deshalb glaube ich dass nicht - es widerspricht der Logik und allen Erfahrungen, wie sowas aussieht.

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  4. In den Medien Videotext N-TV Newszeile wird schon gesagt, das es ein Abschuss war obwohl noch nicht einmal die Ursache festgestellt werden konnte.

    Hier suggeriert man einfach das was man haben will.

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    1. Ja, dass ist genau mein Eindruck und deswegen erschien es mir gerade wegen der Erfahrungen im bisherigen Verlauf der Ukraine-Krise wichtig, in einem Post explizit darauf hinzuweisen. Denn die Medien tun es nicht.

      Viele Grüße
      SLE

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  5. In einem Videoclip bei SPON berichtet ein Anwohner, dass die Leichen einzeln aus den Wolken fielen...

    In einem anderen Videoclip sieht man durch die schwarzen Rauchwolken etwas wie riesiges Lametta hinterherfallen es wurde spekuliert, das seien Klopapierrollen, jedenfalls war der Flieger schon in der Luft fragmentiert.

    Was mich irritiert ist, es müsste doch eine Radaraufzeichnung geben auf der man die Rakete sehen können müsste und deren Flugbahn, also auch den Abschussort. Oder was eine andere Spekulation sagt, der Flieger sei von einem militärischen Flieger mit einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen worden, auch das müsste man sehen können.

    Wenn es die Seperatisten waren, könnte die ukrainische Luftsicherung ja Ihre Aufzeichnungen vorlegen, macht Sie aber nicht und spielt doof.

    Haben die Separatisten überhaupt Luftabwehrraketen für einen solchen Fall?

    Die Stimme Russlands schreibt dazu: Eine informierte Quelle teilte der Agentur RIA Novosti inzwischen mit, dass die Maschine nur durch Fla-Komplexe vom Typ S-300 oder Buk abgeschossen werden könnte. Die Volkswehr von Donezk verfüge über derartige Waffen nicht. Kurz vor der Katastrophe habe die ukrainische Armee eine mit Buk-Komplexen bestückte Artillerie-Abteilung bei Donezk stationiert.

    Wenn das wahr ist, dann NUR und ausschliesslich zu dem Zweck, eine zivile Verkehrsmaschine zu Propagandazwecken herunter zu holen, die Separatisten haben keinen einzigen Flieger mit Piloten.

    Macht es überhaupt Sinn für die Separatisten solche Raketen zu haben? Ich weiss nicht, aus welcher Höhe die US.Air-Force die Phosphorbomben in der Ost-Ukraine abgeworfen hat, deshalb eventuell ja.

    Die Stimme Russlands berichtet von einem anderen Unfall gleicher Art: "Bei dem anderen System handelt es sich um den Fla-Raketenkomplex S-200. Also besteht in der Theorie die Wahrscheinlichkeit, dass das Flugzeug tatsächlich abgeschossen wurde. Jedoch ist es, um das zu beweisen, erforderlich zu klären, wer für diesen konkreten Zwischenfall verantwortlich ist. Im Jahre 2001 hatten ukrainische Streitkräfte auf der Halbinsel Krim Übungen durchgeführt. Im Verlauf dieser Übungen haben die Militärs ein Flugzeug mit mehr als 200 Fluggästen an Bord abgeschossen, das nach Moskau unterwegs war. Man konnte das Passagierflugzeug für eine Militärmaschine gehalten haben, oder es kam bei einem Fla-Raketenkomplex zu einem Versager.

    Irgend etwas an der Sache ist oberfaul!

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  6. danke für den guten und feinfühligen artikel!!!
    jedoch:
    warum schauen sie sich nicht den hochinteressanten vortrag von wolfgang eggert über die verschwundene MH370 auf youtube an??
    sollte sich jeder mensch ansehen!!!!!
    sehr aufschlussreich...

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