Vermögenskonzentration und Steueroasen
Ein
entscheidender Grund dafür, dass, wie in Teil 1 abschließend konstatiert, nur
ein sehr ungenaues Bild vom weltweiten privaten Vermögen existiert, ist das in
Steueroasen versteckte, nicht erfasste Vermögen. Dabei suggeriert der Begriff
„Steueroase“ bereits eine falsche Vorstellung, weil das in Rede stehende
Vermögen meist nicht innerhalb spezifischer geographischer Grenzen zu verorten
ist, sondern in komplizierten Strukturen, die es geographisch ins Niemandsland verfrachten.
Der Begriff „Offshore“-Vermögen ist deswegen treffender. Er bezieht sich auf
ganze Netzwerke legaler und quasi-legaler Einrichtungen und Arrangements, die
nur dem Namen nach sowie oft auch nur kurzfristig an bestimmten Standorten
existieren, in hohem Maße portierbar, also ortsbeweglich sind und vielen
verschiedenen Gerichtsbarkeiten unterliegen oder besser gesagt praktisch
keiner. Sie kontrollieren und verwalten private finanzielle und
nicht-finanzielle Vermögen im ausschließlichen Interesse der Eigentümer und
nicht selten ungeachtet oder in unumwundener Missachtung der Interessen und
Gesetze vieler Nationalstaaten. ((1) TJN, S. 9)
„Offshore“
bedeutet beispielsweise, dass ein Gemälde oder ein Bankkonto zwar physisch in
der Schweiz zu verorten sein mag. Aber die alles entscheidende Struktur, der es
gehört, ist wahrscheinlich in viele Fragmente zerlegt und rund um den Globus
verteilt. Noch eine der einfachsten solcher Offshore-Strukturen wäre es etwa,
wenn das Gemälde oder Bankkonto einer anonymen Offshore-Gesellschaft gehört,
die einer bestimmten Gerichtsbarkeit unterliegt. Diese Gesellschaft ist wiederum
Eigentum eines Treuhandfonds in einem anderen Rechtsgebiet, für dessen
Treuhänder abermals andere Gerichtsbarkeiten zuständig sind. ((2) TJN, S. 9)
Beim Verstecken von Vermögen in solchen Strukturen ist eine ganze Offshore-Industrie behilflich, mit Fachleuten in Privatbanken, Kanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und der Investmentbranche – die 50 weltweit bedeutendsten Banken spielen dabei eine zentrale Rolle. ((3) TJN, S. 31-34) Obwohl weltweit mehr als 500 Banken, Hedgefonds, Kanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften auf das Offshore-Geschäft spezialisiert sind, ist die Branche hoch konzentriert. Die meisten damit befassten Mitarbeiter arbeiten direkt oder indirekt für die Top-50-Banken der Welt und insbesondere für die Top 21, von denen 2010 jede wenigstens 100 Mrd. USD an grenzüberschreitenden privaten Vermögen (Assets Under Management (AUM)) verwaltete. (Hinzu kommen des Weiteren „Assets Under Custody“, „Deposits“ und „Client Assets“ „under administration“, die die AUM betraglich um 50-80 Prozent übersteigen) ((4) TJN, S. 32)
Auf diese
vergleichsweise kleine Gruppe von Top-Banken entfallen 62-74 Prozent der
grenzüberschreitenden Assets Under Management. Zwischen 2005 und Ende 2010 ist
dieses Geschäft mit einer durchschnittlichen Rate von knapp 16 Prozent pro Jahr
gewachsen – trotz Finanzmarktkrise. ((5) TJN, S. 31-33)
Die
AUM der Top 10 – laut Studie des Tax Justice Network (TJN) waren das 2010 die
Banken: UBS, Credit Suisse, Goldman Sachs, Bank of America, HSBC, Deutsche
Bank, BNP Paribas, Wells Fago, Morgan Stanley und JP Morgan Chase ((6) TJN,
Annex III-1, S. 63-64) – sind im gleichen Zeitraum noch rascher als die der Top
50 gewachsen, nämlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von
20 Prozent. Ihr Anteil an der Verwaltung des grenzüberschreitendenden globalen
Privatvermögens hat sich von 42 Prozent (2005) auf 51 Prozent (Ende 2010)
vergrößert. ((7) TJN, S. 33)
Es
ist eine Ironie, dass die meisten dieser namhaften „Too big to fail“-Banken in
der Spitze der Top 50 in der Finanzkrise mit Steuermitteln gerettet werden
mussten. Eher rhetorisch formuliert der Verfasser der TJN-Studie „The Price of
Offshore revisited“, die sich mit der Schätzung des im Offshore-System
versteckten privaten finanziellen
Vermögens befasst, James S. Henry, deswegen die Frage, ob den Finanzministerien
rund um den Globus denn nicht klar sei, dass genau dieselben Banken weltweit
führend sind in der Ermöglichung von Steuer-hinterziehung. ((8) TJN, S. 33-34)
Die
Schlüsselkunden des Offshore-Systems umfassen gemäß der Studie, die Henry für
das Tax Justice Network (TJN) erstellte, die reichsten Menschen und Unternehmen
der Welt, aber auch ihre schlimmsten Übeltäter. Die Zusammensetzung dieser
Gruppe, zu der lediglich etwa 9,35 Millionen der insgesamt 6,65 Milliarden Menschen
dieser Erde zählen, ist ausgesprochen heterogen. Vom 30 Jahre alten
chinesischen Immobilienspekulanten, über den Software-Tycoon aus dem Silicon
Valley bis zum Ölscheich aus Dubai, russischen Präsidenten, afrika-nischen
Diktator und mexikanischen Drogenbaron – alles, was Vermögen macht, tummelt
sich potenziell auch im Offshore-System im Verborgenen. ((9) TJN, S. 9) Die
Bedürfnisse sind freilich dieselben ((10) TJN, S. 10):
- Anonymität für sich, ihre Familien, ihre Geschäft und politischen Ränke;
- die Möglichkeit, künftige Steuerlast sowie Steuervermeidungskosten zu senken;
- Vermögensverwaltung – für die, die noch daran glauben;
- die Möglichkeit, von überall auf der Welt aus einfach auf ihr Vermögen zugreifen und es verwalten zu können;
- sichere Orte, an denen sie sich aufhalten, anonym bleiben und ihr Leben genießen können;
- stahlgepanzerte Sicherheit für ihr anonymes, weitgehend unversteuertes Vermögen vor beständiger Bedrohung nicht nur seitens Steuerfahndern, sondern auch für sie selbst vor Entführung, Mord, Erpressung, politischen Kontrahenten, Hackern, Ex-Ehefrauen u.a.
Das
zentrale Problem bei der Identifizierung des Offshore-Vermögens sind nur
unvollkommen erfasste Daten, was im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen
ist:
Erstens werden Banker, Anwälte und
Wirtschaftsprüfer von den Vermögenden teuer dafür bezahlt, ihre Vermögenswerte,
Identitäten und sogar ihre Verhaltensmuster zu verbergen und eine
einflussreiche Lobby zu unterhalten.
Zweitens sehen Aufsichtsbehörden und
Notenbanken der meisten Länder Privatbanken als ihre „Schlüsselkunden“ an, so
dass sie die bewusst geschaffene Intransparenz seit langem dulden.
Und drittens sind auch supranationale
Institutionen wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS), der
Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank und die Organisation für
Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sehr sensibel für die
kollektiven Interessen der Wall Street & Co. Sie waren bisher nicht bereit,
von den Finanzinstituten umfassende Angaben zu den grenzüberschreitenden
Verbindlichkeiten und Einlagen sowie zu den verwalteten und verwahrten Vermögen
ihrer Kunden nach Sektoren und Ursprungsland zu verlangen – nicht einmal auf
einem aggregiertem Länderniveau, obwohl die BIS solche Daten teilweise zwecks
Überwachung der Finanzmarktstabilität erhebt und insofern rein technisch
gesehen dazu recht einfach in der Lage wäre. ((11) TJN, S. 15-16)
Die Daten zum Offshore-Vermögen und zur Vermögenskonzentration
Henry
schätzt in seiner Studie das im Offshore-System versteckte private finanzielle
Vermögen für das Jahr 2010 auf insgesamt mindestens 21 000 bis 32 000
Mrd. USD und betont, dass es sich dabei um eine konservative Schätzung handelt.
((12) TJN, S. 5) Das wären dann also noch einmal mindestens 10-15 Prozent jenes
Betrages, den die Credit Suisse im Global Wealth Databook 2011 für das
Gesamtvermögen von Privatpersonen für 2010 veranschlagt hat (212 000 Mrd.
USD).
Die
speziell von Vermögenden aus insgesamt 139 Entwicklungsländern in sogenannten Offshore-Steuerhäfen
angelegten finanziellen Mittel liegen laut TJN-Studie bei mindestens 7 300
bis 9 300 Mrd. USD ((13) TJN, S. 5), wobei China mit 1 189 Mrd. USD
klar an der Spitze liegt, gefolgt von Privatpersonen in Russland (798 Mrd.
USD), Südkorea (779 Mrd. USD), Brasilien (520 Mrd. USD), Kuwait (496 Mrd. USD),
Mexiko (417 Mrd. USD), Venezuela (406 Mrd. USD), Argentinien (399 Mrd. USD),
Indonesien (331 Mrd. USD) und Nigeria (306 Mrd. USD). ((14) TJN, Appendix III-1,
S. 55)
Der
öffentliche Sektor exakt derselben Gruppe von 139 Staaten kam indes 2010 auf
eine Bruttoauslandsver-schuldung von insgesamt 4 080 Mrd. USD. Abzüglich
der Währungsreserven ergibt sich für die Nettoauslandsver-schuldung in 2010 demnach
ein negativer Wert: -2 800 Mrd. USD. Damit ist diese Gruppe, innerhalb
derer viele Staaten unsolide Haushalte haben und Sparprogramme im Stile des
griechischen fahren, kein Netto-Schuldner, sondern mit 10 100 bis
13 100 Mrd. Dollar Netto-Gläubiger. Das Problem besteht laut Henry darin,
dass die Vermögenswerte von einer kleinen Gruppe Reicher gehalten werden,
während die Regierungen dieser Länder die Lasten der Staatsverschuldung auf die
Schultern der Bevölkerung abladen. ((15) TJN, S. 6)
Die Analyse
berücksichtigt allerdings nur das finanzielle Vermögen. Der Verfasser
Henry weist in diesem Zusam-menhang deswegen ausdrücklich darauf hin, dass auch
ein beträchtlicher Teil des privaten nicht-finanziellen
Vermögens, also etwa Immobilien, Jachten, Rennpferde, Goldbarren und viele
andere Dinge, über das Offshore-System (Steueroasen) läuft, so dass es
unmöglich ist, die Eigentümer zu ermitteln. ((16) TJN, S. 5)
Gemäß
Credit Suisse Global Wealth Databook 2011 betrug das Verhältnis der gesamten
privaten finanziellen zu den nicht-finanziellen Vermögenswerten weltweit
in 2010 und 2011 gleichermaßen 52 zu 48 Prozent. Rechnerisch entsprach das
130 123 Mrd. USD bzw. 119 972 Mrd. USD in 2010 und 141 399 Mrd. USD respektive 130 336 Mrd. USD in 2011. Die
Summe aus beiden Positionen ist für beide Jahre höher als das jeweils ermittelte
gesamte globale Privatvermögen, weil davon noch die Schulden von Einzelpersonen
zu subtrahieren sind, die rechnerisch bei 38 122 Mrd. USD (2010) bzw.
40 995 Mrd. USD (2011) veranschlagt worden sind. ((17) CS, S. 71-78)
Insofern
wird deutlich, dass das Tax Justice Network mit seiner vorsichtigen Schätzung
des nicht erfassten finanziellen Privatvermögens auch nur für etwas mehr als
die Hälfte des gesamten weltweiten privaten Vermögens eine Annäherung an dessen
realen Wert leistet.
Es
ist evident, dass sich dadurch das Bild der Vermögensverteilung zwischen und
vor allem innerhalb von Ländern gravierend verändert, was nicht zuletzt erstens
damit zusammenhängt, dass der Anteil des finanziellen Privat-vermögens am
privaten Gesamtvermögen (inklusive nicht-finanzieller Vermögenswerte) in den
Ländern unter-schiedlich hoch ausfällt. Abbildung 6
(Figure 4-8) verdeutlich dies für
eine Länderauswahl anhand der Quote des finanziellen zum nicht-finanziellen
Vermögen, wobei eine Quote von über 1 einen höheren Anteil der finanziellen
Vermögenswerte anzeigt. ((18) CS, S. 104-106) Dieser Chart stammt aus dem
Credit Suisse Global Wealth Databook 2011. ((19) CS, S. 106) Die Tax Justice
Network Analyse zum finanziellen Offshore-Vermögen Privater legt demgemäß nahe,
dass in der vergleichenden Länderbetrachtung die Vermögenskonzentration signifikant unterschätzt wird.
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Dasselbe
gilt indes zweitens auch für die Vermögenskonzentration innerhalb der Länder. Aus
der nachfolgenden Tabelle 1 („Global Distribution, Net Financial Assets“),
die – was zu berücksichtigen ist – von anderen Daten als der Credit Suisse
Global Wealth Report ausgeht, hat James S. Henry die Summe der weltweiten
finanziellen Vermögen auf 55 100 Mrd. USD veranschlagt, wovon 20 600
Mrd. USD Offshore-Vermögen sind. ((20) TJN, Appendix III-2, S. 102) Es ist
hervorzuheben, dass Letzteres der untere Schätzwert für das Offshore-Vermögen
in 2010 ist, das er konservativ auf 21 000 bis 32 000 Mrd. USD
schätzt.
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Die
globale Elite – 9,35 Millionen Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1 Mio. USD
– hält demnach einen Anteil von 81,3 Prozent am globalen finanziellen
Privatvermögen, was 44 800 Mrd. USD entspricht. 43,75 Prozent davon oder
19 600 Mrd. USD sind Offshore-Vermögen und somit quasi unsichtbar. Die
Gruppe der Vermögenden mit über 30 Mio. USD an finanziellem Vermögen kommt auf
einen Anteil an den globalen finanziellen Vermögens-werten von 30,3 Prozent bzw.
16 700 Mrd. USD. 58,68 Prozent dieses Betrages sind Offshore-Vermögen.
Vor
dem Hintergrund dieser Analyse erzählen die bekannten Daten über die weltweite
Vermögenskonzentration und –verteilung bisher praktisch nur die halbe Wahrheit.
Der
Credit Suisse Global Wealth Report 2011 kommt in seiner Schätzung für die
Gruppe der Vermögenden Erwachsenen mit einem Vermögen von über 1 Mio. USD (einschließlich
nicht-finanzielle Vermögenswerte) für das Jahr 2011 auf einen Anteil von
lediglich 38,6 Prozent am globalen Vermögen, was hier allerdings 89 100
Mrd. USD entspricht. ((21) CS, S. 90) Die Top-10-Prozent hatten 2011 nach
Credit-Suisse-Schätzung einen Anteil von 84,3 Prozent und die Top-1-Prozent
einen Anteil von 44,2 Prozent am globalen Privatvermögen in Höhe von
230 800 Mrd. USD. ((22) CS, S. 94)
Vermögensverteilung und –konzentration innerhalb von Staaten
So
betrachtet setzt die Analyse des finanziellen Offshore-Vermögens Privater ein
großes Fragezeichen über Analyse der Credit Suisse (CS), weil sie die
Ungleichheit der Vermögensverteilung bzw. das Ausmaß der Vermögenskonzentration
möglicherweise doch noch gravierend unterzeichnet. Nichtsdestotrotz zeichnet
die CS-Analyse in dieser Hinsicht bereits ein sehr aufschlussreiches Bild.
Im
Folgenden soll es um die Vermögensverteilung innerhalb von Staaten gehen. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die
Credit Suisse dafür nach Weltregionen – orientiert am Vermögensniveau – unterschiedliche
Mindest-schwellen für die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Vermögensgruppen
(gestaffelt nach Zehnteln und zusätzlich Top 1 und 5 Prozent) definiert hat. ((23)
CS, S. 91) Welche das im Einzelnen sind, geht aus Tabelle 2 („Wealth
Estimates and Minimum Wealth by Region“) hervor ((24) CS, S. 146).
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Bei
den nachfolgenden Abbildungen 7 und 8 ist zu berücksichtigen, dass darin
nur all jene Individuen abgebildet worden sind, die überhaupt über irgendeine erfasste
Form von Vermögen – und sei es noch so gering bzw. negativ (Schulden) –
verfügen. Denkt man beispielsweise nur einmal an die gut 46 Millionen
Essensmarkenempfänger im reichsten Land der Welt, den USA, was etwa 14,8
Prozent der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten entspricht, dann dürfte
jedem klar werden, dass es sich dabei um einen nicht zu vernachlässigenden
Aspekt handelt.
Abbildung 7 („Wealth Distribution 2011 for selected Countries
– Part 1“) zeigt für ausgewählte Länder die Vermögensverteilung und zwar
für die Top-10-Prozent und für die untersten 60-Prozent der Vermögenspyramide innerhalb
der jeweiligen Länder. ((25) CS, S. 146) Die Länderanordnung erfolgt in diesem
Fall nach dem Grad der Vermögenskonzentration in der Gruppe der Top-10-Prozent.
Hinter einigen der aufgeführten Ländern in der Abbildung steht eine Nummer, die
angibt, an welcher Stelle das jeweilige Land im Ranking der reichsten Länder
(gemessen am Vermögen der dort ansässigen Privatpersonen) gemäß der Daten des
Global Wealth Databook 2011 stehen. Es fällt dabei auf, dass die Schere
zwischen dem Vermögen der Top-10-Prozent und dem der Bottom-60-Prozent in
Ländern, die zu den reichsten zwanzig zählen, besonders weit auseinanderklafft.
Während dies für Länder wie Indien, Indonesien oder Südafrika und Chile zu
erwarten war und man bereits ahnen konnte, dass die USA als führendes
Industrieland in diesem Punkt ein krasser Fall sein würden, ist die auffallend
weit geöffnete Schere in Norwegen, den Niederlanden und Frankreich, aber auch
in Deutschland und Großbritannien einigermaßen überraschend.
Am wenigsten weit geöffnet ist in dieser
Auswahl die Schere in Italien, Japan, Australien, Spanien und Finnland. Es ist
angesichts der in Italien sowie vor allem auch in Spanien inzwischen
eingeleiteten drastischen Sparmaß-nahmen nicht wahrscheinlich, dass dies so
bleiben wird.
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In Abbildung 8 („Wealth Distribution 2011 for selected Countries – Part 2“) ist für
dieselbe Länderauswahl die Vermögensverteilung für die unteren 90 Prozent sowie
für die Top-1-Prozent der Vermögenspyramide innerhalb der jeweiligen Länder
dargestellt. ((26) CS, S. 146) Hier ist das sich darbietende Bild noch krasser.
In einer ganzen Reihe von Staaten haben die Vermögenden Top-1-Prozent die
unteren 90 Prozent beim Anteil am gesamten Vermögen im jeweiligen Land
überholt. Das gilt überraschenderweise für Schweden, aber in noch viel
stärkerem Maße für die USA, für die Schweiz und interessanterweise auch für
Israel, ein Land, das sich ebenfalls auf drastischem Sparkurs befindet und von
Demonstrationen dagegen geschüttelt wird. Auch in Thailand und Chile ist der
Anteil der Top-1-Prozent am Vermögen größer als der der unteren 90 Prozent.
Dass dies auch in Indonesien und Indien der Fall ist, überrascht nach der
Abbildung 7 nicht, wohl aber das Ausmaß. In Indien liegt der Anteil der
Top-1-Prozent bei 46,8 Prozent in Indonesien bei 43,2 Prozent. In beiden
Ländern kommen die unteren 90 Prozent lediglich auf einen Anteil von 27,3
Prozent.
Augenfällig
ist auch, dass der Anteil der unteren 90 Prozent am Vermögen in der
Länderauswahl lediglich in drei Ländern oberhalb von 50 Prozent liegt: in
Italien, Japan und Australien. Relativ nahe an die 50-Prozent-Marke heran
kommen ebenfalls noch Spanien und Finnland. Bei allen anderen wird die Marke
von 43 Prozent nicht mehr überschritten. Den niedrigsten Wert markiert Schweden
mit 27,1 Prozent. Die USA liegen mit 27,3 Prozent gleichauf mit Indien und
Indonesien auf dem vorletzten Platz.
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Bei
all dem ist zu berücksichtigen, dass die Studie des Tax Justice Network von
Juli 2012 zum Offshore-Vermögen klare Hinweise darauf liefert, dass gerade die
Vermögen an der Spitze der weltweiten Vermögens-pyramide beträchtlich
unterschätzt werden. Es ist insofern realistisch davon auszugehen, dass sich
die Vermögensschere in vielen Staaten und insbesondere
in den vermögenden Industriestaaten tatsächlich beträchtlich weiter geöffnet
hat, als es die beiden obigen Abbildungen zum Ausdruck bringen.
Bezüglich
der in der Abbildung 7 und Abbildung 8 dargestellten
Vermögensverteilung ist zudem ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen, der auf eine
weitere Öffnung der Schere hindeutet: Angesichts der enorm gestiegenen, hohen
Staatsverschuldung in vielen Staaten dürften die angekündigten und mittlerweile
eingeleiteten Sparmaßnahmen, die in der Regel signifikante Kürzungen bei
Löhnen, Renten und generell Sozialleistungen, aber auch Steuererhöhungen
umfassen, die Vermögenskonzentration noch beschleunigen. Das liegt einerseits
daran, dass die Austeritätspolitik offensichtlich insbesondere die breite Bevölkerung
trifft und eher marginal oder gar nicht die Gruppe der Top-Vermögenden. Zum
anderen kommt die sich verschärfende wirtschaftliche Lage mit steigender Arbeitslosigkeit
und höheren Lebenshaltungskosten infolge von Austeritätspolitik und Wirtschaftskrise
in Schuldenstaaten hinzu, was für viele die Notwendigkeit mit sich bringt, ihre
Ersparnisse und generell Vermögen aufzuzehren.
In Abbildung 9 („Median Wealth per
Adult 2011 by Country“) geht es abschließend in Teil 2 darum aufzuzeigen, in
welchen Ländern das mittlere Vermögen (Median) – basierend auf Berechnungen und
Schätzungen der Credit Suisse – vergleichsweise hoch liegt. ((27) CS, S. 86-89)
Der Median teilt eine Stichprobe in der Mitte, so dass die Hälfte der Wert
kleiner und die andere Hälfte größer ist. Damit vermittelt der Wert ein
realistischeres Bild von der Vermögensverteilung innerhalb von Ländern als das
Durchschnitts- oder Pro-Kopf-Vermögen, bei dem das Gesamtvermögen auf die
Erwachsenen umgerechnet wird.
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Den
höchsten Wert erreicht Australien mit einem mittleren Vermögen von 221 704
US-Dollar. Allein dieser Wert zeigt – vor dem Hintergrund der vorangegangenen
Ausführungen – jedoch schon auf, wie groß die Kluft der Masse der Vermögen und
den Top-Vermögen weltweit ist. Die breite Mittelschicht der „Vermögenden“
bewegt sich weit unterhalb von 170 000 USD. Die USA, Spitzenreiter beim privaten
Gesamtvermögen wie auch bei der Zahl der zur weltweiten Elite der Top-1- und
Top-10-Prozent und High und Ultra High Net Worth Individuals (siehe dazu Teil1) gehörenden Vermögenden, liegen mit einem mittleren Vermögen von 52 752
USD auf dem Platz 23, unmittelbar hinter Deutschland mit 57 283 US-Dollar.
Die Euro-Schuldenstaaten
Spanien (71 797 US-Dollar), Irland (100 351 US-Dollar) und vor allem
Italien (155 953 US-Dollar) liegen gemessen am mittleren Wert des
Vermögens weit vor Deutschland. Dasselbe gilt für Frankreich (90 271
US-Dollar) sowie für die Schuldenstaaten Großbritannien (121 852
US-Dollar) und Japan (128 688 US-Dollar).
Bleibt
zu ergänzen, dass der mittlere Wert für das Vermögen der gesamten Welt bei
4 208 USD liegt und China mit einem mittleren Vermögen von 7 496 USD (bei
einer Bevölkerungszahl von 1,34 Milliarden) erwartungsgemäß weit hinten im Feld
rangiert.
In
Teil 3 der Reihe zur Krise und zur Einkommens- und Vermögenskonzentration wird
die Einkommensent-wicklung im Zentrum stehen.
Hallo Herr Eichner,
AntwortenLöschenvielen Dank für ihren Beitrag.
Ich verstehe nicht ganz wie die Unterschiedlichen Abschätzungen des Gesamtvermögens Weltweit zustande Kommen.
Die Höchste Schätzung ist (Nur?) 230.800.000 Mio USD.
Gibt es eine Schätzung die alle Vermögenswerte (Firmenbesitz, Immobilien, Liquide Finanzmittel) einbezieht?
Die Offshorevermögen „erwirtschaften“ natürlich ebenfalls Renditen. Sei es durch Wertsteigerung der Immobilien sei es durch Verzinsung. Die Gewinne durch Vermögen sind Teil der Verteilungsrechnung des BIP.
Auf „Kosten“ welcher Volkswirtschaften aber werden denn „Gewinne“ erwirtschaftet?
Was ich ebenfalls nicht Verstehe wie ein Statistisches Bundesamt Zahlen zu einer Verteilungsrechnung angeben kann, wenn viele der Vermögen die Gewinne erwirtschaften sich ausserhalb der erfassten (offshore) Daten befinden?
Ist in Wirklichkeit diese Berechnung des BIP schon Fehlerhaft, da diese Erträge in die BIP Berechnung nicht eingehen?
Und die für mich entscheidende Frage ist:
Wie hoch ist denn dann der Anteil des BIP der allein der Steigerung der Vermögen dient?
Wie viel unserer Arbeitszeit arbeiten wir nur um Reiche noch reicher zu machen?
Gruß
AlienObserver
Hallo alien observer,
AntwortenLöschenes liegt auf der Hand, wie die höchst unterschiedlichen Schätzungen zustandekommen und darauf habe ich im Text auch hingewiesen: die äußerst lückenhafte Erfassung.
Die Credit-Suisse-Studie bezieht alle Vermögenswerte ein, was ich in Teil 1 eingangs auch erklärt habe, wenn Sie da bitte einmal nachlesen wollen.
Die Frage, auf Kosten welcher Volkswirtschaften Gewinne erwirtschaftet werden, ist - soweit ich es sehe - nicht beantwortbar. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass der unmittelbare Zusammenhang zwischen dem VERMÖGEN von Einzelpersonen und daraus möglicherweise resultierender Profite zu STAATEN über die Frage entgangener Steuern hinaus m.E. nicht ohne weiteres herzustellen sein wird (wenn überhaupt).
Was die Frage der Berechnung des BIP durch das Statistische Bundesamt anbelangt, das wäre einmla eine Frage, die Sie an das Amt selbst richten könnten. Die Antwort würde mich interessieren.
Ihre beiden letzten Fragen kann ich nicht beantworten. Ich gehe aber davon aus, dass Sie sie mehr sich selbst gestellt haben und von mir nicht wirklich eine Antwort erwarten.
Viele Grüße
SLE
Hallo Herr Eichner,
AntwortenLöschennatürlich habe ich mir die Fragen gestellt, aber meine Ansätze sie zu Beantworten sind sehr Laienhaft. Eine Antwort darauf von einem Volkswirtschaftler würde ich wirklich sehr schätzen. Vielleicht liege ich ja vollkommen Falsch?
Damit sind so viele Fragen verknüpft die ich für die Überlebensfähigkeit des Sytems als Kritisch betrachte. Wie sie wissen bin ich davon überzeugt, dass wir dem "Peak" der Vermögen entgegengehen.
Beispielsweise ist der Anteil an Löhnen und Einkommen am US BIP auf unter 40 Prozent abgesunken. Wie kann die amerikanische Volkswirtschaft dies überleben?
warum kommt es in den USA nicht zu größeren unruhen?
Eine Antwort wäre natürlich, dass diese Gewinne vor allem in fremden Volkswirtschaften erzielt werden. Inwieweit sind hier die Interessen der Investmentbanken und der US Ausenpolitik verknüpft?
Ist in USA der Peak schon überschritten?
Aber wie sie sagen, die Datenbasis dazu ist vollkommen unzureichend um irgendwelche Aussagen zu treffen.
Will diese Daten niemand erfassen?
Wurden diese Daten erfasst aber nicht veröffentlicht?
Gruß
AlienObserver
Hallo alien observer,
AntwortenLöschensähe ich keinen Zusammenhang, würde ich mir gar nicht die Mühe machen, mich damit in dieser Form auseinanderzusetzen. Konzentrationsprozesse sind nur ein anderes Wort für eine wachsende Ungleichheit - auf allen möglichen Ebenen.
Und diese Entwicklung kann man wahrscheinlich nur erklären und ändern, wenn man sich die Strukturen genauer anschaut. Wir haben derzeit viele verschieden Krisen oder, was es besser trifft, eine multiple Krise. Im Kern handelt es sich m. E. um eine strukturell bedingte Krise und die hohen Konzentrationen - auch beim Einkommen und Vermögen, sind so betrachtet Symptome der Krise, nicht schon die Ursache selbst.
Die Verteidigung des Status Quo ist ein uralter Reflex.
Grüße
SLE
Hallo Herr Eichner,
AntwortenLöschennatürlich weiss ich auf Grund unserer vielen Diskussionen, dass wir uns in dem Punkt einig sind, dass Konzentrationsprozesse ein Symptom einer fehlerhaften Wirtschaftspolitik sind. aber die Strukturen entzeihen sich einer Untersuchung.
Ich habe schon genug Stunden damit verbracht das Internet nach Antworten auf meine Fragen zu durchgooglen um zu wissen, dass allein ihre Zusammenfassung viel Mühe gemacht hat (also noch einmal Danke dafür).
Es muss Sie wie mich auch viel Frustration gekostet haben mit jeder weiteren Quelle wieder herauszufinden, dass eigentlich keiner genau weiss wie die Vermögenskonzentrationsflüsse fliessen.
Dabei ist doch das Versprechen, dass jeder aud eigener Kraft reich werden kann das Fundament auf dem das ganze brüchige Gebäude unserer Volkswirtschaft steht. Wachstum kommt allen zu gute, das ist das ewige Mantra.
Ein überzeugter Mainstream Ökonom müsste also eigentlich alles daran setzen nachzuweisen, dass das Wachstum einer Volkswirtschaft auch massgeblich dem wachsenden Wohlstand eines Landes zugute kommt. Warum gibt es also dazu keine Zahlen?
Falls nach einer Schockterapie z.B. die griechische Volkswirtschaft nach der von der Troika befohlenen Sparpolitik wieder Wettbewerbsfähig würde, wem würde dann ein Wachstum zu Gute kommen? Bleiben die Erlöse aus einer Produktivitätssteigerungen oder einer Lohstückkostensenkung überhaupt in diesen Ländern?
Wie ist es denn wenn das angebliche Wachstum von schwächeren Volkswirtschaften nahezu ausschliesslich dem Wachstum von Vermögen in Steueroasen, Schattenbanken und auf Schwarzkonten dient. (Wie Sie wahrscheinlich auch vermuten). Offensichtlich wäre es dann sehr schwer für die EZB oder den IWF ihre Vorgehensweise zu rechtfertigen.
Das der Beweis für die Wohlstandsbehauptungen der Troika nicht versucht wird, oder nicht gelungen ist, lässt natürlich vermuten, dass es sich in Realität genau so zuträgt wie oben beschrieben. Aber mit Vermutungen lässt sich leider nur schwer Argumentieren.
So lange diejenigen die von dieser Politik profitieren Macht über diese Daten haben, haben wir es schwer den Finger schmerzhaft in die Wunde zu legen.
Nur wenn wir offensichtlich und für jeden verständlich nachweisen können, dass Reiche immer reicher werden weil Arme immer ärmer werden egal wieviel sie schuften und sparen kann man die Öffentlichkeit aufrütteln.
Hallo alien observer,
AntwortenLöschendie austeritätspolitische Schocktherapie wird Ländern wie Griechenland nicht zugute kommen. Das hat vor allem etwas damit zu tun, wie die Marktstrukturen auf den globalen Märkten ausschauen und damit, dass die mit diesem Konzept verbundene Vorstellung von "Wettbewerbsfähigkeit" nur der ihr zugrundeliegenden liberal-neoklassischen Theorie nach stimmig ist. Da letztgenannte jedoch gravierende Konsturktionsfehler aufweist, kommt nicht das dabei heraus, was sie uns verspricht: Wachstum und Beschäftigung. Dieser Wettbewerbsfähigkeitsbegriff ist vielmehr tatsächlich auf ausgereifte Märkte und Marktwirtschaften gemünzt, in denen es unter den als "ideal" erachteten Bedingungen - so, wie jetzt weltweit gut zu sehen - keine nennenswerten Wachstumsperspektiven gibt und Löhne sowie vor allem auch Beschäftigung gesenkt werden.
Aber ich will nicht vorgreifen. Es kommen ja noch Aufsätze in dieser Reihe.
Zu Ihrem letzten Punkt: Das ist natürlich zutreffend. Doch wo findet man schon einmal eine Abhandlung, die wenigstens das Wenige aufbereitet, dass an Daten existiert. Wie an meinen Aufsätzen zum Thema bisher zu sehen - so hoffe ich jedenfalls -, sagt allein das schon eine Menge aus.
Viele Grüße
SLE
Ich habe den Artikel nur überflogen. Macht auf mich den Eindruck von recht viel Datenmüll. Damit möchte ich keinesfalls die viele Arbeit des Blogherrn schmälern, dies alles mühsam zusammenzutragen.
AntwortenLöschenIch möchte meine Reserviertheit an einem Punkt konkretisieren:
"... dass gerade die Vermögen an der Spitze der weltweiten Vermögens-pyramide beträchtlich unterschätzt werden."
Mein Eindruck ist viel eher entgegengesetzt: Vermögen werden gerne beträchtlich überschätzt. Ich denke an Beispiele aus der Forbes-Liste, da wird ein bestimmter Unternehmer mit 5 Mrd geführt, dessen tatsächliches Vermögen ungefähr bei max. 1-2 Mrd liegt. Wie das kommt? Da werden einfach die Schulden ignoriert.
Ich persönlich bin keinem Reichen etwas neidig und finde es gut, wenn es viele Reiche gibt. Je mehr, umso besser. Und ich finde es auch gut und richtig, wenn jeder Besitzende sein Vermögen schützen möchte vor Bedrohungen aller Art - insbesondere auch vor räuberischen Staaten.
Unterschätzt wird meist der vielzitierte "kleine Habenichts". Weil man z. B. seinen (staatlichen) Renten-/Pensionsanspruch unter den Tisch fallen läßt. Da kommen schnell ein paar hunderttausend Euro zusammen, auch bei kleinen Einkommen. Und bei so manchem höheren Beamten ein Millionenbetrag.
Aber gut, Zahlen sind das unschuldige eine, was man aus diesen Zahlen macht bzw. hineininterpretiert, ist das ideologisch-agitatorische andere. Jeder sieht die Welt mit eigenen Augen und sieht das, was er sehen möchte. Gibt ja auch viele Blinde, Schielende, Fehlsichtige und Einäugige...
Eine Anmerkung noch, wofür der kleine Mann arbeitet: Man vergleiche die Steuer-/Abgabenbelastung mit den Kapitalerträgen. Die Kapitalerträge liegen typisch durchschnittlich in einem einstelligen Prozentbereich vom Umsatz, die Steuer-Abgabenbelastung bei mehr als der Hälfte vom Umsatz (z. B. Österreich).
Hallo Fragender,
LöschenSie überfliegen also eine Analyse und gelangen dann zu dem Urteil, es handle sich um recht viel Datenmüll? Ist das Ihr Ernst?
Wenn Sie sich ein wenig mehr Zeit gelassen und etwas gründlicher gelesen hätten, wäre Ihnen sicher aufgefallen, dass dieser Datenmüll aus Studien stammt, die von anerkannten Institutionen nach wissenschaftlichen Methoden erstellt worden sind.
Ihre Überlegung, die Vermögen würden gerne beträchtlich überschätzt, ist vor diesem Hintergrund schlicht unhaltbar. Ihre Folgerung, es würden dabei einfach die Schulden ignoriert, disqualifiziert Ihre Überlegung, weil die in den Studien, aus denen die Daten stammen, selbstverständlich berücksichtigt wurden.
Darauf habe ich außerdem im ersten Teil auch deutlich hingewiesen.
Lieber Fragender, lassen Sie uns eine Abmachung treffen: Lesen Sie meine Aufsätze bitte gründlich, bevor Sie kritische Anmerkungen dazu niederschreiben, dann brauche ich Sie auch nicht bloßzustellen.
Für sachliche Kritik bin ich immer offen und auch bereit, Fehler einzugestehen. Aber wenn Sie das so machen, wie hier in Ihrem Kommentar, dann kann ich Sie nicht ernst nehmen.
Viele Grüße
SLE
Hallo Herr Dr. Eichner,
AntwortenLöschenich habe geschrieben, welchen EINDRUCK diese dichte Ansammlung an Daten auf MICH macht. Und ich habe mein Unbehagen mit solchen Daten an einem kleinen Beispiel konkretisiert.
Ich habe auch keinesfalls bezweifelt, daß die Datenfülle von "anerkannten" Institutionen nach "wissenschaftlichen" Methoden erstellt wurde. Allerdings habe ich nicht diese unbedingte Authoritätsgläubigkeit, um alles 1:1 für sakrosankte Wahrheit zu nehmen. Zum einen komme ich selbst aus dem "wissenschaftlichen" Bereich und habe zum anderen jahrzehntelange praktische Erfahrung mit (statistischem) Datenmaterial. (Brauchen Sie natürlich nicht ernst zu nehmen.)
In Ihrem Aufsatz kommen ja ohnehin Hinweise vor wie "unvollkommen erfasste Daten", "schätzt in seiner Studie" usw. Ich habe Sie als Autor dieses Aufsatzes weder kritisiert noch Ihnen einen Fehler vorgeworfen. Im Gegenteil, ich habe Ihre mühevolle Arbeit beim Zusammentragen dieses Datenmaterials ausdrücklich gewürdigt.
Es tut mir leid, wenn ich Ihre schöne Webseite mit einem unschönen Kommentar verunstaltet habe. Ich versuche mich zu bessern und bemühe mich, es nicht wieder zu tun. Danke, daß Sie mich "bloßgestellt" haben.
Mit freundlichen Grüßen
Fragender
Erstens werden Banker, Anwälte und Wirtschaftsprüfer von den Vermögenden teuer dafür bezahlt, ihre Vermögenswerte, Identitäten und sogar ihre Verhaltensmuster zu verbergen und eine einflussreiche Lobby zu unterhalten.
AntwortenLöschenblack and white salwar suit
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